Oper in vier Akten von Amilcare Ponchielli
La Gioconda
Text von Tobia Gorrio nach Victor Hugos Drama »Angelo, Tyrann de Padoue«
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
Premiere (de) 16. April 2016
- Musikalische Leitung
- Rasmus Baumann
- Inszenierung, Bühne & Kostüme
- Alexandra Szemerédy, Magdolna Parditka
- Choreografie
- Martin Chaix
- Licht
- Thomas Roscher
- Chor Leitung
- Christian Jeub
- Dramaturgie
- Juliane Schunke
- La Gioconda
- Petra Schmidt
- Die Blinde
- Almuth Herbst
- Enzo
- Derek Taylor
- Alvise
- Dong-Won Seo
- Laura
- Nadine Weissmann
- Barnaba
- Piotr Prochera
- Zuane
- Michael Dahmen
- Isepo
- William Saetre
- Orchester
- Neue Philharmonie Westfalen
- Chor
- Opern- und Extrachor des Musiktheater im Revier
- Tanz
- Ballett im Revier
- Statisten
- Statisterie des Musiktheater im Revier
Tiroler Landestheater Innsbruck
Premiere (at) 25. November 2017
- Musikalische Leitung
- Francesco Rosa
- Inszenierung, Bühne & Kostüme
- Alexandra Szemerédy, Magdolna Parditka
- Choreografie
- Martin Chaix
- Choreografische Einstudierung
- Randy Diamond
- Licht
- Thomas Roscher / Simon Stenzel
- Chor Leitung
- Michael Roberge
- Dramaturgie
- Susanne Bieler
- La Gioconda
- Elena Mikhailenko
- Cieca
- Anna-Maria Dur
- Enzo
- Viktor Antipenko
- Alvise
- Dominic Barberi
- Laura
- Jennifer Feinstein
- Barnaba
- Marian Pop
- Zuane
- Unnsteinn Árnason, Jerzy Kasprzak
- Isepo
- William Tyler Clark
- Orchester
- Tiroler Symphonieorchester Innsbruck
- Chor
- Chor & Extrachor des Tiroler Landestheaters
- Tanz
- Tanzensemble und Statisterie des Tiroler Landestheaters
Fotos: Tiroler Landestheater / Rupert Larl
Pressestimmen:
La Gioconda
Klug und konsequent
Genau gearbeitet ist diese Aufführung über weite Strecken, gerade in ihren Montagen von Intimität und Massenmoment. Das problematische Kräftevieleck bekommen Szemerédy und Parditka im Griff.
Das Konzept der beiden Regisseurinnen ist gut durchdacht und funktioniert (…)eine sehenswerte Inszenierung, die zum bequemen Zurücklehnen aber weder geeignet noch gedacht ist.
Klug und konsequent trieben die Theatermacherinnen dem Werk jedes venezianische Postkarten-Idyll des 17. Jahrhunderts aus. Den Fokus ihrer unkonventionellen Deutung richten sie weniger auf das sich schnell drehende Liebeskarussel als auf den gesellschaftspolitischen Boden, auf dem die Saat der Gewalt aufgeht.
... unglaublich packender, bis zur letzten Wendung spannender Opernabend.
Die Ausweglosigkeit der Situation, die Trost- und Freudlosigkeit wird veranschaulicht durch die wunderbaren Kostüme, die das Thema Farblosigkeit in unglaublich vielen Varianten zeigen. Das imposante Bühnenbild macht die Diskrepanz zwischen demonstrativ zur Schau gestelltem Pomp und eigentlich vorhandener Not deutlich und nicht zuletzt gelingt Szemerédy und Parditka eine tiefgründige Zeichnung des Konfliktes der Titelfigur, die zwischen Rachegelüsten, tiefer Liebe, Dankbarkeit und Angst hin und her schwankt. So entsteht eine Art »Leben der Anderen« in Opernform, ein Musiktheaterabend, der tiefen Eindruck hinterlässt.
An diesem Abend gibt es indes wirklich absolut nichts zu meckern, selten habe ich einen so stimmigen Dreiklang von wunderbarer, kaum gehörter Musik, schlüssiger und durchweg spannender neuer Lesart und musikalischen Niveau erlebt. Wer das nicht sieht, verpasst was!